Loewe: Waffen und Nähmaschinen

Noch heute stehen einige der wich­tigs­ten Indus­trie­bau­ten des eins­ti­gen Indus­trie­kon­zerns “Ludwig Loewe & Co.”. Die Ferti­gungs­hal­len in der Hutten­straße 17–19 gehö­ren heute zu Siemens Energy. Eben­falls noch erhal­ten ist die dama­lige Fräs- und Bohr­ma­schi­nen­fa­brik in der Wiebe­str. 42–45 / Hutten­straße 45–48, die heute als “Ludwig-Loewe-Höfe” bekannt ist.

Doch außer dem Namen hat es mit Ludwig Loewe nichts mehr zu tun, er starb bereits im vorletz­ten Jahr­hun­dert. Ab 1861 handelte Loewe erst mit Maschi­nen, später kam eigene Produk­tion dazu: Nähma­schi­nen, Werk­zeug­ma­schi­nen, Schuss­waf­fen und Muni­tion. Nach dem Tod Ludwig Loewes 1886 über­nahm dessen Bruder Isidor die Leitung. In den 1890er Jahren wurde die Rüstungs­pro­duk­tion ausge­glie­dert, danach stand die Firma für Maschi­nen­bau und die Elek­tro­in­dus­trie. Paral­lel dazu wurde die “Deut­sche Waffen- und Muni­ti­ons­fa­brik” (DWM) gegrün­det. In der Folge­zeit wurde Ludwig Loewe & Co in eine Akti­en­ge­sell­schaft umge­wan­delt und es gab es verschie­dene Zusam­men­schlüsse mit ande­ren Unter­neh­men, unter ande­rem unter dem künf­ti­gen Namen “Gesfürel”.

Anfang 1937 muss­ten im Zuge der “Arisie­rung” alle jüdi­schen Vorstands- und Aufsichts­rats­mit­glie­der auf Druck der Natio­nal­so­zia­lis­ten ihre Ämter verlas­sen. Die Nach­kom­men bzw. Erben von Ludwig und Isidor Loewe wurden aus dem Unter­neh­men gedrängt und verlie­ßen Deutsch­land.
Die Gesfürel als Nach­folge der Ludwig Loewe & Co ging 1942/43 schließ­lich in der AEG auf.

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