Julians Bruder

Klaus Kordon hat in seinen Roma­nen schon vielen Menschen die deut­sche Geschichte span­nend und detail­reich nahe­ge­bracht. Dazu gehört auch “Juli­ans Bruder”, die Geschichte zweier Freunde in Berlin, die gemein­sam und doch auf sehr unter­schied­li­che Weise zwei Zeit­ab­schnitte sehr tragisch erle­ben. Julian ist Jude, Paul nicht, und mitten in der Nazi­zeit ist das plötz­lich nicht mehr unwich­tig. Sie erle­ben, wie die Faschis­ten in Form z.B. ihrer Lehrer sehr tiefe Gräben ziehen und ihre Freund­schaft torpe­die­ren.

Im Bomben­ha­gel dann kämpft jeder ums Über­le­ben, doch mit dem Einmarsch der sowje­ti­schen Armee und der Befrei­ung vom Faschis­mus ist der Horror noch nicht vorbei. Beide kommen erst in den Keller des Rathau­ses Prenz­lauer Berg, ins Gefäng­nis und zum Verhör. Danach geht es nach Buchen­wald, in das eins­tige Nazi-KZ, in dem die russi­sche Armee ab 1945 eben­falls ein Lager betrei­ben. Hier erle­ben sie wieder Terror und harte Entbeh­run­gen.

Klaus Kordon beschreibt diese beiden Teile unse­rer Geschichte so inten­siv, dass man kaum in der Lage ist, das Buch wegzu­le­gen, bevor man es zu Ende gele­sen hat. Zwar ist es “offi­zi­ell” wie alle seiner Werke ein Jugend­buch, aber es fesselt Erwach­sene genauso.

Klaus Kordon: Juli­ans Bruder
ISBN: 978–3407740045

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