Nach vier Jahren Pause also wieder “auf dem Bock”. Das war ja eigentlich nicht so geplant, aber unvermeidlich. Nachdem ich mich schon an das süße Leben im Büro gewöhnt hatte, kam dann die Einsparung. “Leider, leider, leider…”
Aber nun hat mich die Freiheit wieder: Durch die Stadt cruisen, ständig tolle Gespräche mit netten Leuten, coole Kollegen treffen, keinen Chef mehr hinterm Rücken und nach der Schicht das Trinkgeld zählen. Indianer der Großstadt, frei und unabhängig. Oder so.
War das nicht so? Warum habe ich dann damals sofort zugegriffen, als der andere neue Job winkte? Wegen dem wesentlich höherem und vor allem regelmäßigen Gehalt? Wegen Urlaubs- und Weihnachtsgeld? Wegen der humaneren Arbeitszeiten? Weil mich die schlechtgelaunten Fahrgäste so genervt hatten? Weil ich keinen Bock mehr hatte auf halbwüchsige Neuköllner Möchtegern-Rambos, die einem die Kohle abziehen wollen?
Egal, es ist jetzt so und ich machs auch. Es ist ja nicht fremd, nach ein paar Tagen habe ich alles wieder drauf. Ein paar Hotels sind dazugekommen oder wurden umbenannt. Die Funkkanäle sind auch bald wieder im Kopf, und die Zeiten, wann es sich an welchem Ort ganz sicher lohnt, als 30. Wagen hinten anzustellen.
Es ist wie mit dem Winter, er nervt tierisch, aber man muss sich halt mit ihm arrangieren, es geht ja nicht anders. Nur mit dem Unterschied, dass man weiß, irgendwann kommt wieder der Frühling. Das ist ein Unterschied, aber besser “Kutscher”, als arbeitslos.
Februar 2006: Los gehts…
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