Freiheit für Moabit!

Aus dem schöns­ten Noch-Orts­­teil Berlins ereilte uns ein Hilfe­ruf. In Moabit gibt es nach 150 Jahren Zuge­hö­rig­keit zu Berlin Tenden­zen, für die Unab­hän­gig­keit zu kämp­fen.
Hier doku­men­tie­ren wir eine erste Stel­lung­nahme der Befrei­ungs­be­we­gung:

Seit 150 Jahren lebt Moabit unter dem Joch der Berli­ner Besat­zung. Die sehr Alten unter uns erin­nern sich noch gut an die schwar­zen Stun­den, damals im Januar 1861, als die offi­zi­ell “Einge­mein­dung” genannte Beset­zung unse­rer Insel begann. Schon viele Jahr­zehnte zuvor hatte sich das Preu­ßi­sche Mili­tär im Westen Moabits fest­ge­setzt, so dass eine gewalt­same Gegen­wehr der Einge­bo­re­nen von Vorn­her­ein aussicht­los war.

Nun aber ist Schluss! Wir sind nicht länger bereit, unse­ren Wohl­stand mit der hoff­nungs­los über­schul­de­ten Stadt Berlin zu teilen. Wir brau­chen den Besatzer­se­nat nicht länger. Wir fordern: Staat­li­che Unab­hän­gig­keit für Moabit!

Was ist der Ku’damm gegen unse­ren Boule­vard, die Turm­straße?
Oder die Stein­wüste der Fried­rich­straße gegen unsere wunder­schö­nen gepfleg­ten Parks, wie dem Klei­nen Tier­gar­ten und dem Otto­platz?
Und selbst der nahe Tier­gar­ten ist nichts gegen die Moabi­ter Berge im Fritz-Schloss-Park!
Moabit hat eigene Indus­trien wie Siemens und das High-Tech-Zentrum Focus. Den größ­ten Hafen und den gläserns­ten Bahn­hof der Region. Wir haben einen schö­nen Fluss und wunder­hüb­sche Kanäle, um die uns sogar Vene­dig benei­det.
Wer im Sommer in der Turm­straße auf einer der vielen Café-Terras­sen seinen Cappuc­cino trinkt, wer im Carl-von-Ossietzky-Park die Hunde lustig über ihre Häuf­chen sprin­gen sieht oder am sichers­tens Gebäude der Stadt die Insas­sen um ihren Rund-um-die-Uhr-Service benei­det, mit Voll­pen­sion und Frei­gang im Sonnen­schein — der weiß, was unsere Heimat zu moabie­ten hat!

Doch die Herren im Roten Rathaus und die Dame im Kanz­ler­amt, sie werden nicht bereit sein, das Juwel unter den Berli­ner Stadt­tei­len kampf­los aufzu­ge­ben. Deshalb werden wir darum kämp­fen! Notfalls sper­ren wir die Brücken und Wasser­wege, die in unser Para­dies führen. Notfalls beset­zen wir den Haupt­bahn­hof und das Innen­mi­nis­te­rium gleich dazu!
Berlin-Moabit? Das war einmal! In Zukunft heißt es höchs­tens “Berlin bei Moabit”.

Für die Unab­hän­gig­keit Moabits!
150 Jahre Besat­zung sind genug!
Frei­heit für Moabit!

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2 Kommentare

  1. Soli­da­ri­sche Grüße aus Kreuz­berg. Viel Glück bei eurem Frei­heits- und Unab­hän­gig­keits­kampf.
    P.S.
    Das mit den Brücken­sper­run­gen lassen wir aber sein!

  2. Im Früh­jahr bin ich in Vene­dig, dann werde ich von dort auch für eure Frei­heit kämp­fen (Brücken sper­ren und so, dort gib es ja genug).
    Im Moment geht es leider noch nicht, weil ich in Berlin wohne und entspre­chend gegen­sätz­li­che Inter­es­sen habe :-)

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