Busbahnhof am Stutti

Nach dem Krieg war das Reisen in Deutsch­land äußerst beschwer­lich. Zerstörte Bahn­an­la­gen, wenig Privat­au­tos. Und da das Bahn­fah­ren auch nicht billig war, setz­ten sich als Alter­na­tive bald die Busse durch. Damals hießen sie Omni­busse, als Hinweis, dass sie für jeder­mann nutz­bar waren. Nach der Teilung Deutsch­lands und Berlins wurde im Westen der Stadt ein zentra­ler Ort als Busbahn­hof gebraucht. Dieser entstand 1951 am Stutt­gar­ter Platz vor dem Bahn­hof Char­lot­ten­burg, zwischen Wilmers­dor­fer und Kaiser-Fried­rich-Straße. Hier star­te­ten bis 1966 die “Inter­zo­nen­busse” in die Bundes­re­pu­blik, nach Hamburg und Bremen, Rich­tung Westen nach Hanno­ver sowie in den Süden nach Nürn­berg und Stutt­gart.
Doch nicht nur Fahr­kar­ten wurden hier verkauft: Das geschäf­tige Trei­ben diente auch zur Tarnung, denn in den ersten Jahren war der Busbahn­hof gleich­zei­tig ein Zentrum des Schwarz­han­dels.
Dieser Busbahn­hof war insge­samt 15 Jahre in Betrieb, bis zur Eröff­nung des ZOBs am Messe­damm im Jahr 1966. Der Stutt­gar­ter Platz wurde in den folgen­den Jahren komplett umge­baut, die Kaiser-Fried­rich-Straße erhielt eine Unter­füh­rung in Rich­tung Kurfürs­ten­damm, genau dort, wo zuvor das alte Bahn­hofs­ge­bäude stand. Bis dahin war die Wilmers­dor­fer Straße die zentrale Verbin­dung zwischen Kant­straße und Adenau­er­platz. Anstelle des eins­ti­gen Busbahn­hofs wurde ein Park­platz ange­legt, der mitt­ler­weile zu einem klei­nen Park umge­baut wurde.

Foto­mon­tage: Gruß aus Berlin

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