Die Berliner Akzisemauer

Die Mauer von Berlin war bekannt, sie war das Zentrum und deut­lichs­tes Zeichen der Teilung der ganzen Welt in zwei poli­ti­sche Blöcke. Doch Berlin hatte schon immer Mauern, zeit­weise sogar festungs­ar­tig. Die, die 1961 errich­tet wurde, war bereits die 5. Gene­ra­tion. Von den alten kennt man noch die Akzi­se­mau­ern, oder besser: Einige Namen, die von ihr berich­ten. Das Bran­den­bur­ger Tor ist das letzte von insge­samt 17 Toren, die die Akzi­se­mauer (Akzise = Steuer) hatte. Bei andere sind noch ihre Namen über­lie­fert, vor allem als U‑Bahn-Statio­nen, wie das Schle­si­sche, Kott­bus­ser, Halle­sche und das Orani­en­bur­ger Tor. Die Akzi­se­mauer stand vom 18. Jahr­hun­dert bis um 1865 und führte um die heuti­gen Bezirke Mitte und Teilen von Kreuz­berg, Fried­richs­hain und Prenz­lauer Berg. Anders als ihre Vorgän­ger, sollte sie nicht in erster Linie feind­li­che Trup­pen abhal­ten, sondern die Flucht von Solda­ten verhin­dern. Helmut Zscho­cke schreibt eine Sozial- und Wirt­schafts­ge­schichte, ganz humor­voll, ganz detail­liert, so wie man sich ein Geschichts­buch zu einem Thema, von dem man wenig weiß, nur wünschen kann. Ein Akzi­se­be­am­ter “muß der Feder gewach­sen seyn, und wo nicht fertig rech­nen, doch gut schrei­ben können”. Die Akzi­se­mauer stirbt mit der Indus­tria­li­sie­rung, als die Stadt aus allen Nähten platzt. Ein leicht zu lesen­des, infor­ma­ti­ves Buch.

Zscho­cke, Helmut:
Die Berli­ner Akzi­se­mauer
Die vorletzte Mauer der Stadt

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