Verschiedene Gebäude prägten die vergangene Woche. Allen voran natürlich die Anschutz-Arena, alias Sporthalle Friedrichshain, alias O2 World. Deren Eröffnung verlief nicht ganz so glamourös, wie es sich die Betreiber gewünscht hätten, zu viele Gegner hat die Halle, als dass es keine Proteste geben könnte. Blockaden, 13 Festnahmen und ein angeblicher Giftanschlag versaute den reibungslosen Ablauf der Party.
Darunter waren sicher auch , die einen Flügel des Hauses schon seit Juni 2005 . Nachdem der von den Grünen regierte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sich nun endlich durchgerungen hat, von den Autonomen auch Miete zu verlangen, streiten sie mit den Besetzern um die Höhe. Die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) als offizieller Vermieter lässt sich mit diesen Leuten sehr viel Zeit.
Viel Zeit ist auch in der Nürnberger Straße vergangen, bis sie endlich wieder auch ihrer Lethargie erwachte. Seit der Eröffnung des Ellington-Hotels hat sich einiges verändert. Das Haus selber, langgestreckt die Straße dominierend, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Hier spielten Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Duke Ellington, in der legendären Discothek Dschungel konnte man David Bowie, Romy Haag und Lou Reed treffen. Mittlerweile sind nahezu alle Geschäfte zwischen dem Tauentzien und der Augsburger Straße wieder vermietet, teurer Charme ist eingezogen.
Auch das Corbusierhaus am Olympiastadion blickt schon auf eine lange Geschichte zurück, hier feierte man letzte Woche das 50-jährige Bestehen des während der Bauausstellung 1957–1958 errichtete Wohnhochhaus von Le Corbusier.
Überhaupt war auch das Wochenende von Baudenkmalen geprägt. Der Tag des offenen Denkmals zog Tausende Besucher in Tunnel, verwitterte oder restaurierte Gebäudekomplexe, mehr als 300 Bauwerke konnten besichtigt werden. Viele von ihnen sind sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Anders als der Bunker neben dem Alexanderplatz, das Einkaufs-Center Alexa, das nach einem Jahr stolz verkündete, monatlich eine Besucherzahl von einer Million zu verzeichnen. Dies liegt aber sicher nicht an der schicken Außenarchitektur, die bestimmt nicht sobald unter Denkmalschutz gestellt wird.
Das ist bei der einstigen Schultheiss-Brauerei in der Moabiter Stromstraße anders. Hier will ein Investor einen Teil des Gebäudekomplexes abreißen, nun hat der Denkmalpfleger zugestimmt. Kaufland und C&A können kommen und das alte Sudhaus wird nun doch nicht zum Parkhaus umgebaut.
Umgebaut wird dafür das Berliner Schulsystem. Bildungssenator Jürgen Zöllner möchte jetzt die Hauptschule komplett abschaffen und sie mit der Realschule zusammenlegen. Das heißt dann Regionalschule und dort soll man sogar sein Abitur machen können. Hört sich gut an.
Und auch die Hauptstadt-CDU baut um: Nach dem Sturz des Fraktionsvorsitzenden Friedbert Pflüger übernimmt nun Frank Henkel dessen Chefsessel im Parlament. Pflüger wollte eigentlich von Ingo Schmitt übernehmen, den der aber gar nicht abgeben wollte. Nun ist Pflüger weg vom Fenster, Schmitt kündigte plötzlich an, nicht mehr als CDU-Landeschef zu kandidieren und mittlerweile weiß niemand mehr, woran man bei dieser CDU überhaupt noch ist.
Das ist so ähnlich wie beim Rauchverbot: Jeder macht was er will, und auch wenn die Autorität sagt, “dies und das darf so nicht laufen”, ändert sich nichts. Deshalb hat Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher auch angekündigt, dass es das generelle Rauchverbot in Kneipen wohl nicht geben wird. Das freute den Wirt und manche Gäste, andere dagegen nicht, aber man kanns ja auch nicht jedem recht machen.
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