Der TUNIX-Kongress

In der Tech­ni­schen Univer­si­tät Berlin begann am 27. Januar 1978 der drei­tä­gige TUNIX-Kongress mit etwa 15.000 Teil­neh­me­rIn­nen. Dies war der Versuch verschie­de­ner Basis­in­itia­ti­ven und unor­ga­ni­sier­ter Linken, die zerstreute neue Gene­ra­tion nach der 68er-Bewe­gung zu versam­meln, die einen Gegen­pol zum Poli­tik­ver­ständ­nis der maois­ti­schen K‑Gruppen und der DDR-orien­tier­ten Orga­ni­sa­tio­nen bilde­ten.

Thema­tisch war der Kongress breit gefä­chert, so wie die Initia­ti­ven, die daran teil­nah­men. So ging es nicht nur um die damals schon ange­sagte Themen wie Ökolo­gie. Stadt­zer­stö­rung oder Neona­zis, sondern auch um welche, für die es außer­halb der Linken kaum ein Bewusst­sein gab. Themen wie Miss­brauch der Psych­ia­trie, Aufbau einer eige­nen Nahrungs­mit­tel­kette, alter­na­tive Ener­gie­ge­win­nung, Femi­nis­mus, der Kampf von Schwu­len für ihre Rechte oder die Geschichte als Grund­lage zur Einschät­zung der eige­nen Situa­tion im Land.

In der Folge des Tref­fens begann bundes­weit eine alter­na­tive Grün­dungs­welle von Projekte, Grup­pen und Kollek­ti­ven. Anders als bei der dogma­ti­schen Linken ging es nicht mehr darum, die bestehende Gesell­schaft umzu­stür­zen oder sich nur auf den Wider­stand gegen die Staats­macht zu konzen­trie­ren, sondern Alter­na­ti­ven zu schaf­fen.

Im Rahmen des TUNIX-Kongres­ses wurden auch zahl­rei­che Projekte vorge­stellt, die es teil­weise heute noch gibt. Zu nennen sind da vor allem die TAZ (die acht Monate später erst­mals erschien) sowie das Konzept einer ökolo­gi­schen Partei, aus der dann die Grünen wurden. Und auch die Frauen- sowie die Schwu­len­be­we­gung fanden hier den entschei­den­den Aufschwung.

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Der West­berliner an sich erlebte seine Stadt als etwas ganz Eige­nes, Unver­gleich­ba­res — bewohnt von wahren Helden, die ihr Über­le­gen­heits­ge­fühl gegen­über den bedau­erns­wer­ten Ossis und den provin­zi­el­len West­deut­schen genüss­lich kulti­vier­ten. Unter­halt­sam und mit einem gehö­ri­gen […]

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