Ortsteil: Baumschulenweg

Baumschulenweg ist ein sehr grüner Stadtteil

Der Name des Trep­tower Orts­teils geht auf die berühmte Baum­schule Späth zurück, die im 18. Jahr­hun­dert gegrün­det wurde und bis heute als eine der ältes­ten und größ­ten Baum­schu­len Euro­pas bekannt ist. Anders als der Name vermu­ten lässt, gibt es dort jedoch keine Straße, die Baum­schu­len­weg heißt – dafür aber die Baum­schu­len­straße, die das Wohn­vier­tel vom Norden an der Spree bis zur Spät­h­straße im Süden durch­misst.

Das Wohn­vier­tel Baum­schu­len­weg rund um den gleich­na­mi­gen S‑Bahnhof wird vom Brit­zer Verbin­dungs­ka­nal begrenzt. Südlich des Kanals erstre­cken sich die Gebiete der Baum­schule. Sie wurde 1720 von Chris­toph Späth gegrün­det und entwi­ckelte sich im Laufe der Zeit zu einer der führen­den Baum­schu­len Euro­pas. Durch den Anbau exoti­scher Pflan­zen und Bäume hatte sie einen großen Einfluss auf die Park- und Garten­land­schaft der gesam­ten Stadt und darüber hinaus.

In der histo­ri­schen Spät­h­schen Baum­schule finden regel­mä­ßig Feste und Märkte statt, die Besu­cher aus ganz Berlin anzie­hen. Beson­ders beliebt sind das Früh­lings- und Herbst­fest, bei denen Pflan­zen, Garten­zu­be­hör und regio­nale Produkte ange­bo­ten werden. Das weit­läu­fige Gelände über 12 Hektar beher­bergt eine beein­dru­ckende Viel­falt an Bäumen, Sträu­chern und Blumen aus aller Welt. Die Baum­schule ist nicht nur ein Ort der Produk­tion, sondern auch ein Ort der Erho­lung und Bildung.

Im nord­öst­li­chen Teil Baum­schu­len­wegs befin­det sich der geschichts­träch­tige große Fried­hof mit dem Krema­to­rium an der Kief­holz­straße. Während der Teilung Berlins war es das einzige Krema­to­rium Ost-Berlins, während es im Westen gleich drei davon gab.
Mehr­mals in der deut­schen Geschichte spielte das Krema­to­rium Baum­schu­len­weg eine Rolle. So wurden dort während der Nazi­zeit die Opfer der T4-Aktion, also ermor­dete Behin­derte, einge­äschert. Das Minis­te­rium für Staats­si­cher­heit der DDR nutzte es später, um Todes­op­fer an der Berli­ner Mauer unauf­fäl­lig einäschern zu lassen. Dabei traten die Stasi­leute meist als Volks­po­li­zis­ten auf und verschlei­er­ten sowohl ihre eigene Iden­ti­tät als auch die der Toten.

[ Berlin und seine Orts­teile ]

Foto: Assen­ma­cher

Wiki­me­dia Commons, CC BY-SA 3.0
print

Zufallstreffer

Bücher

Nachrichten aus Berlin 1933–36

Ein polni­scher Graf, Welt­bür­ger, Dandy und Freund der Deut­schen, reist nach 1933 drei­mal ins Nach­bar­land. Er schaut sich das “neue” Deutsch­land an, trifft in Cafés und Nacht­bars Deut­sche und Auslän­der, sitzt beim Reichs­par­tei­tag in der […]

Weblog

Alien Hitler

In unse­rem Land gibt es einen sehr merk­wür­di­gen Reflex: Immer wenn irgendwo in den Medien von Hitler oder der Nazi­zeit die Rede ist, ohne dass ein Mindest­maß an Betrof­fen­heit oder Verur­tei­lung ange­hängt wird, ist sofort […]

Weblog

Behinderte in Schulen

Darf man eigent­lich noch “Behin­derte” sagen? Oder heißt das heute ganz p.c. “Menschen mit Handi­cap”? So wie bei den Golfern? Egal, ich bleibe beim Wort “behin­dert”, weil es die Situa­tion der betref­fen­den Menschen am besten […]

Schreibe den ersten Kommentar

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*