Begegnungen

Wie so häufig, stand ich auch heute mit meiner Taxe am Adlon auf der Rücke. In den letz­ten Mona­ten waren hier sehr viele Konfe­ren­zen, Staats­be­su­che etc., es waren also viele wich­tige Perso­nen hier vor Ort. Flan­kiert werden diese wich­ti­gen Menschen von noch viel viel wich­ti­ge­ren Menschen: Mensch mit dem bösen Blick (MmdbB), auch Perso­nen­schüt­zer genannt. Aber auch andere Grup­pen sind hier vertre­ten, wie z.B. die rumä­ni­schen Bett­ler. Sicher­lich kann man auch Nega­ti­ves über sie sagen, aber es sind halt auch viele Kinder dabei, von denen die meis­ten lieber eine Schule besu­chen würden, als den ganzen Tag betteln zu müssen. Gestern haben zwei dieser Kinder, beide etwa 11 Jahre alt, einen dieser MmdbB ange­spro­chen, vermut­lich woll­ten sie etwas Geld. Das hat auch der Perso­nen­schüt­zer so verstan­den und wollte sie mit einer unwil­li­gen Hand­be­we­gung verscheu­chen. So schnell aber gaben die beiden nicht auf und wieder­hol­ten ihre Bitte. Die Situa­tion drohte zu eska­lie­ren. Endlich konnte der MmdbB zeigen, was er gelernt hatte, wofür er ausge­bil­det wurde, was er kann. Er war ja schließ­lich irgend­was. Vermut­lich hatte er sich insge­heim sogar eine solche Gele­gen­heit herbei­ge­sehnt, in der er sich bewei­sen konnte. Entschlos­sen schlug er sein Jackett rechts­sei­tig zurück und zeigte auf seine Pistole. Die beiden Jungs dreh­ten ab. Puuuh, gerade noch­mal gutge­gan­gen. Auf mein unmiss­ver­ständ­li­ches Hand­zei­chen hin kam der MmdbB zu meiner Taxe und sagte, das seien zwei Bett­ler gewe­sen. Das konnte ich nur bestä­ti­gen und sagte, vor allem der klei­nere der beiden sei dafür bekannt, sehr schnell eine Waffe ziehen zu können, und dass er (der MmdbB) sehr souve­rän gehan­delt und damit sicher­lich eine größere Kata­stro­phe verhin­dert habe. Darauf meinte er, dass ich sehr dumm sei. Wahr­schein­lich habe ich das Gefah­ren­po­ten­tial dieser Situa­tion dann doch wohl erheb­lich unter­schätzt! Erwähnte ich eigent­lich, dass der MmdbB aus Bayern kam?

Thomas Dieck­mann

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Zufallstreffer

Kein Paradies

Anzeige gegen Bildungssenatorin

Der Flücht­lings­hil­fe­ver­ein Moabit hilft erstat­tet Anzeige, denn der Senat Berlin verwei­gert geflüch­te­ten Jugend­li­chen offi­zi­ell den Schul­zu­gang. Syste­ma­tisch und mona­te­lang werden unbe­glei­tete minder­jäh­rige Geflüch­tete nicht beschult.In den von mehre­ren Trägern vorlie­gen­den offi­zi­el­len E‑Mail der Senats­bil­dungs­ver­wal­tung heißt […]

3 Kommentare

  1. Eine unglaub­lich gefähr­li­che Situa­tion! Aber vor allem hatte ich dabei ein deja-vu. Auch wenn der Mann aus Bayern kam, hast du viel­leicht mal gelauscht, ob seine Ausspra­che irgend­wie ostdeutsch klang? Wir hatten hier vor eini­ger Zeit nämlich auch so fürch­ter­lich wich­tige Leute, die ja nun in alle mögli­chen sehr weit entfern­ten Länder verstreut wurden, also viel­leicht sogar nach Bayern! So einer war ja sogar beim Zaren ange­stellt, ich meine Mode­zar Mosi. Mit denen ist nicht zu spaßen, zumal die Leute instal­liert haben, die unter dem Deck­man­tel der Gedenk­stätte die Haft­an­stal­ten von damals am Laufen erhal­ten!

  2. Ich bin über­zeugt, dass dieser Sheriff eindeu­tig von seinem Dienst entho­ben werden müsste. Man kann ja nicht völlig Geis­tig verwahr­los­ten, eine Waffe in die Hand geben.

  3. Ach Paul­chen,
    wahr­schein­lich ist ihm die Hitze zu Kopf gestie­gen. Die armen haben’s aber auch nicht leicht, in ihren dunk­len Anzü­gen, Hemd bis oben zu und Krawatte.
    Da kommt doch Mitleid Scha­den­freude auf :-)

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