Dass Neukölln kein Pflaster für sensible Gemüter ist, weiß man nicht erst seit dem Mord an einem Polizisten vor einigen Wochen oder dem Kinofilm “Knallhart”. Rauschgifthandel, Arbeitslosigkeit, Verslumung, Straßenkriminalität sind die Probleme zwischen Hermannstraße und Sonnenallee. Vor allem aber die Gewalt, die von Jugendlichen ausgeht. Manche Schulen sind bereits seit den 80er Jahren Zentren gewalttätiger Jugendbanden. Gruppen wie die “Reuters” oder die “Spinne” gründeten sich in der Rütli-Schule, an der bis heute arabische Gruppen das Sagen haben.
Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Versuche, diese Entwicklung an der Schule zurückzudrängen. Schüler wurden als Mediatoren eingesetzt, das Projekt “Zurück in die Zukunft” wollte Schulverweigerer wieder zur Teilnahme am Unterricht animieren. Leider waren diese Versuche vergeblich. Die Rektorin hat nun die Auflösung ihrer Hauptschule gefordert, in einem von der Gesamtkonferenz einstimmig beschlossenen Brief an die Schulbehörde schreibt sie von einer nicht mehr kontrollierbaren Schülergewalt. Die Stimmung an der Schule sei geprägt von Zerstörung, Gewalt und menschenverachtendem Verhalten gegen Lehrer und andere Schüler, Intensivtäter sind für zahlreiche Schüler zum Vorbild geworden. Der “Tagesspiegel” zitiert eine ehemalige Lehrerin, die das Gefühl hat, an dieser Schule würden Kriminelle und Terroristen großgezogen.
Der Brief wurde im Namen sämtlicher Lehrer geschrieben, es gab keine Gegenstimme. Darin ist auch davon die Rede, dass die Lehrer manche Klassen nur noch mit eingeschaltetem Handy betreten, um notfalls Hilfe holen zu können. Doch der Schulbehörde ist das Ausmaß der Bedrohung trotz zahlreicher — auch bewaffneter — Vorkommnisse offenbar nicht bewusst oder aber egal. Sie reagierte mit der Entsendung eines Sozialarbeiters, der sich nun um die gewalttätigen Schäfchen kümmern soll. Die Rektorin sowie die Lehrer fordern, dass die Schüler auf anderen Einrichtungen verteilt werden und die Rütli-Schule später neu aufgebaut werden soll. Doch die Schulbehörde will erstmal einen neuen Schulleiter einsetzen, da die Rektorin nun das Handtuch wirft.
wäre da mal ein Update fällig, nach dem Erfolg, den der “neue” Schulleiter erreicht hat. Übrigens auch dadurch, dass nur noch LeherInnen dort unterrichten, die auch dort sein wollen. “Rütli-Wear” ist eine Mode-Marke geworden.
Ne, Updates der Artikel gibts nicht, er ist ja vom Frühjahr 2006 und da auch gültig.
Derzeit wird ja die Rütli-Schule sehr in die andere Richtung gepuscht, dabei sind die Probleme noch immer vorhanden, wenn auch nur verschoben. Teilweise ist andere Schulen, weilweise auch nur auf den Schulhof. Daran ändert leider auch Rütli-Wear nichts.