Junge Touristen sind suizidgefährdet

Millio­nen von Besu­chern kommen jedes Jahr in unsere Stadt. Die meis­ten von ihnen über­le­ben den Besuch. Das ist nicht selbst­ver­ständ­lich.
Fast täglich erlebe ich folgende Situa­tion: Eine Horde von Jugend­li­chen schiebt sich durch die Stra­ßen von Mitte, meis­tens auf dem Bürger­steig, oft aber auch darüber hinaus. Auf dem Pari­ser Platz wird die Straße sowieso zur Go-Area gemacht, das ist schon normal. Aber vor allem die schon länger Puber­tie­ren­den, die etwa 14- bis 17-Jähri­gen, nehmen sich dieses Recht auch gerne auf Durch­gangs­stra­ßen heraus. Vor dem Mauer­mu­seum oder rund um den Marlene-Diet­rich-Platz hat man als Auto­fah­rer schnell mal eine Gruppe Jugend­li­cher vor der Motor­haube. Und diese Haufen sind auch völlig unbe­weg­lich, wie ein Brei, sie schie­ben sich extrem lang­sam durch die Gegend, jede Gruppe bein­am­pu­tier­ter Senio­ren wäre schnel­ler.
Schlimm ist es vor allem dann, wenn sie ohne Lehrer durch die Gegend ziehen. Gestern Abend, 23 Uhr an der Pots­da­mer Brücke zieht eine Gruppe von ca. 40 Jungs und Mädels in Rich­tung Schö­ne­berg. Die Vorde­ren haben bereits rotes Ampel­licht, als sie die Straße betre­ten. Als die Autos auf der ande­ren Seite der Kreu­zung losfah­ren, blockie­ren die etwa 15-Jähri­gen noch die gesamte Fahr­bahn­breite. Auf der ganz rech­ten Spur rast ein Auto heran, bremst zwar recht­zei­tig, hält aber trotz­dem erst 2 bis 3 Meter vor der Gruppe. Die brül­len den Fahrer an, manche drän­gen zum Bürger­steig, andere blei­ben stehen und provo­zie­ren die Auto­fah­rer. Erst als sich das einer nicht gefal­len lässt, aussteigt und auf einen der Jugend­li­chen zurennt, verschwin­den sie alle von der Straße.
Sicher ist es für junge Touris­ten inter­es­sant nach Berlin zu kommen. Und ohne Aufpas­ser durch die Stadt zu strei­fen ist cool und aufre­gend. Und bestimmt spielt auch das testo­ste­ron­ge­schul­dete Balz­ge­habe eine Rolle, manch einer hat um diese Zeit viel­leicht auch schon zu viel getrun­ken. Da wundert es mich, dass solche Aktio­nen nicht viel öfter zu schwe­ren Unfäl­len führen. Denn in dieser Art — wenn auch nicht immer so krass — beob­achte ich das fast jeden Tag. Ob am Kudamm, Pots­da­mer Platz, Fried­rich­straße oder Unter den Linden, ich habe oft den Eindruck, dass in diesen jungen Köpfen wenig Hirn steckt. Anders kann ich es mir nicht erklä­ren, dass sie ohne auf den Verkehr zu achten auf Stra­ßen laufen und selbst dann bei Rot über die Kreu­zung gehen, wenn die Autos schon losge­fah­ren sind. Viel­leicht gibt es ja in den Orten aus denen sie kommen keine Ampeln. Oder sie finden Berlin so schreck­lich, dass sie unbe­dingt ster­ben wollen…

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