Unauffällig?

Als ich am sehr frühen Frei­tag Morgen am Himmel den Hubschrau­ber hörte, war ich gerade raus­ge­gan­gen, um noch einen kurzen Spazier­gang zu machen. Der Lärm hat sicher viele Menschen rund um die Lüne­bur­ger Straße geweckt, denn der unbe­leuch­tete Heli­ko­pter stand minu­ten­lang an der glei­chen Stelle. Ich dachte mir schon, dass sie auf der Suche nach Auto-Brand­stif­tern waren, erst einige Tage zuvor waren ja auch in Moabit und im Hansa-Vier­tel teure Wagen ange­zün­det worden. Tatsäch­lich wurden zwei Männer fest­ge­nom­men, aber nicht auf frischer Tat, so dass sie wieder frei­ge­las­sen wurden.
Kurz habe ich über­legt, ob ich in die Rich­tung gehe, aber bevor ich die Nacht auch auf der Poli­zei­wa­che verbringe, habe ich mich doch für eine Tour durch den Stephan-Kiez entschie­den. Während der halben Stunde begeg­ne­ten mir immer wieder die glei­chen Autos, besetzt mit zwei oder drei Männern. Sie schau­ten derma­ßen auffäl­lig unauf­fäl­lig, dass dass kein Krimi-Regis­seur das hätte durch­ge­hen lassen.
Heute Nacht, drei Tage später, war ich wieder gegen 2 Uhr unter­wegs, dies­mal mit Fahr­rad. Natür­lich nicht unauf­fäl­lig, sondern hell beleuch­tet. Und nur wenige Minu­ten später hing tatsäch­lich ein Auto an mir dran, das mit rund hundert Metern Abstand immer hinter mir her fuhr. Dazu kam das immer glei­che Taxi, das insge­samt fünf oder sechs Mal meinen Weg kreuzte.
Wenn die Poli­zei immer so auffäl­lig die Gegend obser­viert, wird der Fang von Frei­tag früh wohl eine Ausnahme blei­ben.

print

Zufallstreffer

Berlin

Sanktionen wegen Weihnachtsgeld

In Berlin gab es zu Weih­nach­ten 20.368 Sozi­al­hil­fe­emp­fän­ger, die in einem Heim leben. Dass diese nicht zu denje­ni­gen gehö­ren, die sich große Sprünge leis­ten können, ist wohl klar. Aus diesem Grund hatte Sozi­al­se­na­to­rin Heidi Knake-Werner […]

Orte

Waisen, Gesindel, Gefangene

Die ehema­lige Haft­an­stalt Rummels­burg hat schon viele schlimme Schick­sale gese­hen. Dabei begann ihre Geschichte bereits vor über 300 Jahren. Um das Jahr 1700 herum rich­tete der Berli­ner Magis­trat an der Stra­lauer Straße ein Heim ein, […]

Orte

Zerstörtes Osdorf

Wer im Südwes­ten der Stadt aus dem S‑Bahnhof Osdor­fer Straße tritt, wundert sich kaum über den Namen der namens­ge­ben­den Straße davor. Zu lange ist es her, dass der Name Osdorf hier noch eine Bedeu­tung hatte. […]

4 Kommentare

  1. Dass die Poli­zei auch Taxis als Zivil­wa­gen nutzt, ist gar nicht so unge­wöhn­lich. Sie fallen einfach weni­ger auf und gerade in der Nacht sind auf der Straße eh die Hälfte aller Autos Taxis.

Schreibe einen Kommentar zu Micha Antworten abbrechen

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*