Kein Kriechenland

Sonn­tag­abend, eine Stunde nach der ersten Hoch­rech­nung vom Refe­ren­dum in Grie­chen­land. Vier junge Grie­chen stei­gen mit bester Laune ins Taxi, lassen sich zum Gast­haus “Olymi­sches Feuer” in Mitte fahren. Obwohl sie nicht mitwäh­len konn­ten weil sie in Berlin waren, sind sie mit dem Ergeb­nis zufrie­den. Ich auch.

Nein, ich bin kein Wirt­schafts­fach­mann. Ich kann nicht erklä­ren, was der grie­chi­schen Bevöl­ke­rung lang­fris­tig hilft oder nicht. Zwar hat in den vergan­ge­nen Wochen so ziem­lich jeder als Experte seinen Senf dazu gege­ben, aber niemand konnte mir eines erklä­ren: Was soll daran gut sein, wenn Grie­chen­land wieder zurück zu den “Refor­men” geht? Zur Erin­ne­rung: In dem Land hat seit 2008 aufgrund von extre­men Spar­maß­nah­men eine breite Verar­mung einge­setzt. 120.000 Firmen sind bank­rott gegan­gen, Massen­ar­beits­lo­sig­keit, Zehn­tau­sende Menschen haben ihre Wohnung verlo­ren, Tausende haben sich deshalb das Leben genom­men, 3,5 Millio­nen haben keine Kran­ken­ver­si­che­rung mehr. Und hat es dem Land irgend­wie gehol­fen? Nein. Also was soll an solchen Refor­men gut sein?

Und wenn es keine Refor­men gibt? Wenn eine Regie­rung wie die aktu­elle den Menschen eben­falls keine Jobs bringt? Wenigs­tens haben sie geschafft, dass viele Grie­chen wieder ein Selbst­wert­ge­fühl bekom­men haben, nach­dem das vom deut­schen Poli­ti­kern und Medien in den Dreck getre­ten wurde. Rassis­ti­sche Ressen­ti­ments wie das vom “faulen Grie­chen” sind nicht zu akzep­tie­ren, zumal wenn sie nicht nur von der Bild-Zeitung kommen, sondern auch von führen­den Poli­ti­kern. Die Front dieser Hetzer geht von der rechts­extre­men AfD über die CDU und CSU bis zum SPD-Vorsit­zen­den.
Und der Stamm­tisch prollt mit. Der deut­sche Steu­er­zah­ler würde die Grie­chen finan­zie­ren heißt es und ein Schul­den­schnitt würde uns alle tref­fen. Leider ist in diesem Volks­ge­mein­schafts­den­ken eini­ges schief: Es war nämlich die deut­sche Wirt­schaft, die in den vergan­ge­nen Jahren extrem vom Grie­chen­land profi­tiert hat. Etwa ein Vier­tel der Schul­den gehen zurück auf Einkäufe von U‑Booten, Jagd­flug­zeu­gen und Leopard-2-Kampf­pan­zern. Es sind nicht die Taxi­fah­rer in Deutsch­land, denen sie das Geld schul­den, sondern deut­schen Waffen­pro­du­zen­ten. Und denen war es egal, wie ihre Kriegs­waf­fen finan­ziert werden.

Und was die Schul­den betrifft, sollte Deutsch­land mal ganz ruhig sein. Nicht nur, weil die 476 Millio­nen Reichs­mark erzwun­ge­ner Kriegs­kre­dite an die Wehr­macht, die heute zig Milli­ar­den Euro wert wären, nie an Grie­chen­land zurück­ge­zahlt wurden. Deutsch­land verdankt seinen heuti­gen Wohl­stand selbst einem Schul­den­schnitt: Der Erlass von 50 Prozent aller Schul­den und Wieder­gut­ma­chungs­for­de­run­gen sowie die Stun­dung der Rest­schuld über Jahr­zehnte war im Jahr 1953 die Voraus­set­zung für den Beginn des Wirt­schafts­wun­ders. Ohne diese hätte es den dama­li­gen Aufschwung nicht gege­ben, Deutsch­land wäre even­tu­ell nicht wieder zum Indus­trie­land gewor­den.

Natür­lich gibt es in Grie­chen­land viele Dinge, die falsch laufen. Vor allem, dass die Reichen von hohen Steu­ern verschont werden, ist nicht nach­zu­voll­zie­hen. Doch die Regie­rung ist noch nicht mal ein halbes Jahr im Amt, wenig Zeit, um ein ganzes Land aus der Krise zu holen. Und dabei bekommt es nicht etwa Hilfe, sondern muss sich von Anfang an gegen Angriffe wehren. Es ist kein Verhan­deln auf glei­cher Ebene, sondern der unter­le­gene Teil wird noch nach Guts­her­ren­art mit Füßen getre­ten. Kein Wunder, dass sich die Grie­chen mehr­heit­lich gegen das arro­gante Auftre­ten eini­ger EU-Länder und deren Insti­tu­tio­nen wenden. Wie auch deut­sche Poli­ti­ker vor dem Refe­ren­dum der grie­chi­schen Bevöl­ke­rung regel­recht gedroht haben, falls sie “falsch” abstim­men, ist nur noch erbärm­lich. Und die nennen sich auch noch Demo­kra­ten. Ihnen geht es nur ums Geld, dass ihre Poli­tik mensch­li­che Tragö­dien in riesi­gen Ausma­ßen produ­zie­ren, inter­es­siert sie nicht.

Das Nein war notwen­dig, um sich wenigs­tens die eigene Würde zu erhal­ten. Aber wie es weiter geht, weiß derzeit niemand.

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13 Kommentare

  1. Der Ton mancher deut­scher Poli­ti­ker ggü. Grie­chen­land hat auch mich (vorsich­tig ausge­drückt) etwas irri­tiert. Aller­dings haben die neuen Poli­ti­ker­dar­stel­ler in GR selbst auch oft genug Profes­sio­na­li­tät und Serio­si­tät vermis­sen lassen.

    Das mit den Waffen­pro­du­zen­ten dürfte nicht ganz stim­men. Die haben wohl ihr Geld erhal­ten. Auf den Schul­den sitzen die Banken, die bekannt­lich vom Steu­er­zah­ler geret­tet werden. Also zahlt auch der Taxi­fah­rer mit :(

  2. Diese Abstim­mung war ein Witz, da den Menschen glau­ben gemacht wurde, daß sie darüber abstim­men, wie es weiter geht. Können sie aber nicht, den die Situa­tion ist weiter­hin die glei­che, Kohle gibts nur gegen Refor­men. Die neue grie­chi­sche Regie­rung hat schlicht und einfach komplett versagt, anstatt die Probleme im eige­nen Land anzu­grei­fen, wurde versucht weiter­hin den Bürgern der ande­ren EU-Länder in die Tasche zu grei­fen. Die Probleme Grie­chen­land began­nen nicht mit dem Euro, sondern viel früher, Korrup­tion, Vettern­wirt­schaft über­bor­dende Büro­kra­tie und Beam­ten­tum nach dem Partei­buch gibt es ja nicht erst seit dem Euro. Nur mit dem Beitritt zur EU und erst recht zum Euro spru­del­ten die Geld­quel­len noch kräf­ti­ger und ein Teil der Bevöl­ke­rung konnte sich über gefüllte Taschen freuen. Das nun auch die zur Kasse gebe­ten werden, die davon nichts abbe­ka­men ist sicher­lich nichts toll, wobei diese Menschen, da Grie­chen, ja wenigs­tens die theo­re­ti­sche Möglich­keit gehabt hätten, bei Wahlen oder auch durch zivi­len Unge­hor­sam, anzei­gen von Korrup­tion etc. gegen­zu­steu­ern. Das nun die Bürger der ganzen Euro­zone dafür gerade stehen sollen, ist nicht einzu­se­hen. Die einzig rich­tige Lösung, die auch mittel­fris­tig für Grie­chen­land vorteil­haf­ter erscheint ist der GREXIT. Einmal zurück auf Los und mal rich­tig durch­keh­ren, alles und jedes hinter­fra­gen, hätten die linken Gesel­len damit schon nach ihrer Wahl ange­fan­gen hätten sie wahr­lich Hoch­ach­tung verdient, ich habe aber in den letz­ten Tagen nur Lügen gehört, wie sagte noch Varoufakis:“Wenn das Resul­tat “Nein” ist, haben wir inner­halb von 24 Stun­den einen Deal mit den Gläu­bi­gern” und “Banken öffnen Diens­tag in jedem Fall wieder”. Die Menschen habens geglaubt haben einen Abend gefei­ert und stehen nun noch schlech­ter wie zuvor da. Keine Ahnung, wie man so einem Clown Gehör schen­ken kann.….
    Die Grie­chen haben sich selbst in die aktu­elle Situa­tion getrickst, also sollen sie schauen, wie sie da wieder raus­kom­men, huma­ni­täre Hilfe ist auf jeden Fall zu gewäh­ren, das wars aber auch nach meiner Meinung, diesem Land hilft nur eine Roßkur und keine feuch­ten Waden­wi­ckel.
    Der größte Fehler der EU liegt darin, daß Ziel zu haben, alle Länder auf ein ähnli­ches Wohl­stands­ni­veau brin­gen zu wollen. Das Subven­ti­ons­sys­tem ist es aber ein Irrweg. Wenn heute eine Fabrik in Polen, Rumä­nien etc. neu gebaut wird und kräf­tig Subven­tio­nen bekommt, dann werden diese oft genug von dem Arbei­ter in Deutsch­land, Italien, Frank­reich etc. bezahlt, dessen Arbeits­platz dieses am Ende kostet. Die EU war mal ein exklu­si­ver Club der wirt­schaft­lich fort­ge­schrit­tens­ten Staa­ten der EU und das hätte er auch blei­ben sollen, heute ist es nur noch ein Geld­um­wälz­ma­schine, die den “alten” EU-Ländern Wohl­stand kostet und gewisse Kreise zur Selbst­be­die­nung einlädt.…..

  3. @ Marcello
    Was die Lügen betrifft, da sind z.B. die führen­den deut­schen Poli­ti­ker kein biss­chen besser.

    Das mit dem “exklu­si­ven Club” sollte die EU eben nicht blei­ben. Die Besit­zen­den müssen ihren Reich­tum gefäl­ligst mit ärme­ren teilen oder sie in die Lage brin­gen, zu über­le­ben. Das gilt inner­halb der EU, aber auch welt­weit. Sowas nennt man Soli­da­ri­tät. Und meiner Meinung nach fehlt genau das in Bezug auf Grie­chen­land.

  4. So dreist wie aktu­ell hat die Lügne­rei aber noch kaum einer hinbe­kom­men. Und so ein Trupp will für den Neuan­fang Grie­chen­lands stehen? Entlas­sene Staats­die­ner wurden wieder einge­stellt, das Fern­se­hen wieder in Betrieb genom­men, eigene Leute in der Verwal­tung verteilt und auf der ande­ren Seite sind Kran­ken­häu­ser nicht mehr in der Lage Pati­en­ten zu versor­gen, bzw. haben viele gar keine KV mehr, so sieht er dann aus der linke (Alp)traum.
    Soli­da­ri­tät wird immer und über­all gefor­dert, in extre­men Situa­tion ist dieses sicher­lich gerecht­fer­tigt, lang­fris­tig führt dieses aber zur Abhän­gig­keit. Beste Beispiele dafür zeigen sich in jahre­lang mit Entwick­lungs­hilfe versorg­ten afri­ka­ni­schen Ländern, diese Hilfe ist sehr oft nicht nach­hal­tig. Eine nach­hal­tige Hilfe kann nur Hilfe zur Selbst­hilfe sein und da stün­den genü­gend Staa­ten in der EU “Gewehr bei Fuß” um z.B. eine funk­tio­nie­rende Verwal­tung aufzu­bauen. Hinzu kommt, wer soll den soli­da­risch sein? Der Spanier, der selbst unter Arbeits­lo­sig­keit leidet? Der Slowake, dessen Einkom­men immer noch unter dem grie­chi­schen liegt? Der Italie­ner, der Sozi­al­hilfe nur von Hören­sa­gen kennt? Der Deut­sche, der sich von grie­chi­schen Poli­ti­kern beschimp­fen lassen muß?
    Der Bogen ist bereits über­spannt und es wird inter­es­sant, ob die Slowa­ken tatsäch­lich ein Refe­ren­dum durch­füh­ren, das Recht haben sie ebenso wie die Grie­chen. Die Umfra­gen in verschie­de­nen euro­päi­schen Ländern, zeigen, daß die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung keine weite­ren Geld­mit­tel an Grie­chen­land auszah­len will. Dieses sollte die Poli­tik respek­tie­ren!
    Das mit der EU sehe ich nun ganz anders, der Grund­ge­danke war nun einmal, ein ähnli­ches Staa­ten­ge­bilde, wie die USA zu haben. Unter­schied zwischen USA und Europa ist aber der, daß in den USA seiner­zeit quasi alle Staa­ten bei 0 ange­fan­gen haben, die Ausgangs­si­tua­tion war ähnlich und die das ganze Land konnte sich gemein­sam entwi­ckeln, was sicher­lich zum Erfolg der Geschichte beigetra­gen hat, weil jeder vom ande­ren profi­tiert hat. In Europa sah und sieht die Reali­tät nun eben anders aus. Aus einer Part­ner­schaft verschie­de­ner Natio­nen, welche sich auf einem ähnli­chen Entwick­lungs­stand befun­den hatten, entwi­ckelte sich ein Staa­ten­bund, in welchem die wirt­schaft­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit gar keine Rolle mehr spielt (siehe auch Aufnah­me­kri­te­rien EU). Darin liegt nach meiner Meinung der große Fehler. Ein freier Waren — und Dienst­leis­tungs­ver­kehr dürfte es nur geben, wenn auch alle zu ähnli­chen Kondi­tio­nen arbei­ten. Dieses ist aber nicht der Fall und somit haben wir eine Verzer­rung des Wett­be­wer­bes, mit so häßli­chen Auswir­kun­gen, wie osteu­ro­päi­schen LKW-Fahrern die mona­te­lang nicht nach Hause kommen und in Ihrer Kabine hausen, Produk­tio­nen die (suben­tio­niert) abwan­dern (finan­ziert auch von Arbei­tern in Hoch­lohn­län­dern) usw.. Ich hatte auch nicht geschrie­ben, daß den wenig leis­tungs­fä­hi­ge­ren Ländern nicht zu helfen ist, dieses muß ja nicht zwangs­weiße durch einen Staa­ten­bund gesche­hen. Aber wie bereits gesagt, Hilfe nur zur Selbst­hilfe.….
    Das Beste an Tsipras ist ja noch sein Spruch: “Mit einem ‘Nein’ können wir zeigen, dass wir Grie­chen in Würde in Europa blei­ben wollen.”. Würde und Bette­lei passt für mich nicht zusam­men, hätte er mal ange­fan­gen den Scher­ben­hau­fen zusam­men­zu­keh­ren, könnte man über Würde spre­chen.
    Das einzige was man diesem Chaos­trupp zugu­te­hal­ten kann, ist, daß sie die Probleme nicht verur­sacht haben, sondern das jahre­lange Mißma­nage­ment ihrer vorgän­ger.….

  5. @ Marcello
    “Das einzige was man diesem Chaos­trupp zugu­te­hal­ten kann, ist, daß sie die Probleme nicht verur­sacht haben, sondern das jahre­lange Mißma­nage­ment ihrer vorgän­ger”

    Nach deiner Anti-Linken-Lita­nei ist wenigs­tens der letzte Satz wahr.

  6. @Marcello
    Deine “Linken­schelte” enthält leider keine Argu­mente sondern nur Phra­sen und dazu noch jede Menge ortho­gra­phi­sche Fehler

  7. Es mag sein, daß nach inzwi­schen 5 Jahren im Ausland meine Ortho­gra­phie nicht mehr die beste ist. Ich denke jedoch nicht, daß es Jeman­den mit mittel­mäß­ger Intel­li­genz Probleme berei­tet, das geschrie­ben zu verste­hen.
    Ich wüsste nicht, was ich für Argu­mente liefern sollte, denn daß Handeln der grie­chi­schen Regie­rung entbehrt jeder vernünf­ti­gen Grund­lage.
    Nun wird mir hier ja vorge­wor­fen, ich würde mit Phra­sen um mich werfen. Darun­ter versteht man im allge­mei­nen eine leere Aussage. Ich bin nun mal so frei und befreie meine Sätze des letz­ten Beitrags von allem unnö­ti­gen Gerüm­pel und würde mich freuen, eine stich­hal­tige Begrün­dung auf meine dazu gestell­ten Fragen zu lesen.

    Die aktu­elle grie­chi­sche Regie­rung hat entlas­sene Staats­be­diens­tet wieder einge­stellt und an verschie­de­nen, wich­ti­gen, Posten in der Verwal­tung eigene Leute einge­stellt, daß dieses zusätz­li­che Ausga­ben bedeu­tet ist denke ich klar. Wie lässt sich dieses bergün­den im Hinblick darauf, daß die medi­zi­ni­sche Versor­gung zu weiten Teilen zusam­men­ge­bro­chen ist, weil es über­all an Geld fehlt? Wie passt die Plat­zie­rung eige­ner Leute an wich­ti­gen Schalt­stel­len der Verwal­tung zu einer Partei, die alles besser wie ihre Vorgän­ger machen wollte?
    Die grie­chi­sche Regie­rung fordert Gelder von der EU, andere Länder stehen bezüg­lich des Einkom­mens / Lebens­stan­darts kaum besser oder sogar schlech­ter da, wie die grie­chi­sche Bevöl­ke­rung. Obgleich die Deut­sche Regie­rung demo­kra­tisch gewählt wurde und somit das Volk vertritt und auch die deren Haltung zum Thema Grie­chen­land große Zustim­mung findet wird diese übelst beschimpft und geschmack­los kari­kiert. Welches Argu­ment kann recht­fer­ti­gen, daß diese Perso­nen für die Versäum­nisse Grie­chen­lands in der Vergan­gen­heit aufkom­men sollen?
    Tsipras hatte erklärt mit der Abstim­mung (für nein) würde das Volk seine Würde zurück bekom­men. Abge­se­hen davon, daß es eigent­lich nichts zum abstim­men gab (daß “nein” war ja eine Weige­rung, die Bedin­gun­gen der Gläu­bi­ger zu akzep­tie­ren und hätte er sich tatsäch­lich weiter daran gehal­ten, hätte er zwar Rück­grat bewie­ßen, gleich­zei­tig aber sein Land aus dem Euro geführt und für einen lang­an­hal­ten­den Zusam­men­bruch der Wirt­schaft gesorgt), hat er sein Land erst recht zum Bett­ler gemacht, weil Verhand­lun­gen auf Augen­höhe nun nicht mehr möglich sind.
    Danke für aussa­ge­kräf­tige Antwor­ten.

  8. @ Marcello
    Dass in Grie­chen­land vieles falsch gelau­fen ist (und zwar nicht nur von der jetzi­gen Regie­rung) ist unbe­strit­ten und das habe ich auch geschrie­ben. Der Grund aber, dass viele EU-Poli­ti­ker, und nicht nur die, so aufschreien, ist ein ande­rer. Da gibt es eine Regie­rung, die sich nicht mehr an der Hunde­leine herum­füh­ren lassen will und sich von den Merkels und Schäubles ihre Poli­tik bestim­men lassen will.
    Da versucht eine gewählte Regie­rung, sich nicht mehr dem Diktat des Kapi­tals zu unter­wer­fen, weil sie gemerkt hat, dass die Bevöl­ke­rung dadurch vor die Hunde geht. Aber sowas wird natür­lich nicht akzep­tiert. Es könnte ja Schule machen und auch die Menschen in ande­ren Ländern dazu brin­gen, über eine Ände­rung nach­zu­den­ken. Und genau das soll verhin­dert werden. Es wird aber nicht auf Dauer klap­pen.

  9. Marcello vergisst hier anschei­nend, dass es nicht die linke regie­rung war, die grie­chen­land in die scheiße geführt hat. wieso schießt du jetzt so gegen die? so ein schwach­sinn!

  10. Offen­sicht­lich ist mein letz­ter abge­ge­be­ner Kommen­tar nicht veröf­fent­licht worden, warum auch immer.…
    @ Aro Kuhrt
    Logisch, daß Grie­chen­land nun an der Hunde­leine geführt wird, es wurde soviel Porzel­lan zerbro­chen die letz­ten Wochen, so daß es kein Wunder ist, daß nun das Motto gilt: “Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt auch was für Musik gespielt wird.”
    Das irrsin­nige Verspre­chen der aktu­el­len Regie­rung mit dem Refe­ren­dum könnte man das Spar­dik­tat been­den war nur sinn­los, weil ja logisch ist, daß die Gläu­bi­ger solch eine Entschei­dung wenig zu inter­es­sie­ren hat. Die Gläu­bi­ger­staa­ten haben in ihrer Verant­wor­tung für die eigene Bevöl­ke­rung zu handeln, da inter­es­siert ein Refe­ren­dum unge­fähr so viel, wie wenn Fami­lie Müller darüber abstimmt, die Raten fürs Häus­chen nicht mehr zu zahlen.….
    @ Frank J.: Wenn Du meine Beiträge aufmerk­sam gele­sen hast, kannst Du fest­stel­len, daß mir dieses keines­wegs entgan­gen ist. Nur lässt sich mit einem Refe­ren­dum und einer neuen Regie­rung ja nicht bestim­men, daß andere ihr Geld nicht mehr zurück­be­kom­men und noch was oben­drauf legen müssen. Ich weiß nicht woher der Irrglaube kommt, über den Geld­beu­tel ande­rer Länder bestim­men zu können. Die neue Regie­rung halte ich voral­lem deswe­gen für unfä­hig, da sie in kürzes­ter Zeit das gesamte Vertrauen, welches sie bekom­men hat verspielt hat. Dieses zum einen durch aber­wit­zige Forde­run­gen ggü. den Gläu­bi­gern, durch Fort­set­zung der alten Untu­gen­den (eigene Leute in der Verwal­tung einset­zen) und voral­lem Untä­tig­keit ggü. den Nutz­nie­sern in der Vergan­gen­heit. ein paar Fakten:
    Trotz Hilfs­an­ge­bo­ten aus der Schweiz wurde in Sachen Schwarz­geld­kon­ten nichts unter­nom­men, dann mal noch das:
    “+++ 17:11 Rück­tritt: Vala­vani stand offen­bar unter Druck +++
    Kurzes Update zum Rück­tritt von Nadja Vala­vani. Wie die Kolle­gen von “Spie­gel Online” unter Beru­fung auf ihre Autoren in Athen berich­ten, stand die stell­ver­tre­tende Finanz­mi­nis­te­rin offen­bar unter großem Druck. Zwei Tage vor den Kapi­tal­ver­kehrs­kon­trol­len soll die Mutter von Vala­vani 200.000 Euro abge­ho­ben haben. Zur Begrün­dung ihres Rück­tritts hatte sie aller­dings erklärt, dass sie das von den inter­na­tio­na­len Gläu­bi­gern gefor­derte Spar­pro­gramm und die damit verbun­de­nen harten Einschnitte nicht unter­stüt­zen könne.”
    Wenn ich mir dann dieses http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/reich-schoen-links-klassengesellschaft-auf-griechisch-13698067.html
    nette Portrait der grie­chi­schen, linken Ober­schicht ansehe, ist mir auch klar, daß da keine Real­po­li­tik gemacht wird, sondern Idio­lo­gien verwirk­licht werden sollen.
    Es fehlt der Reali­täts­sinn und offen­sicht­lich auch die Lust sich den grund­le­gen­den Proble­men des Landes zu stel­len.…

  11. @ Marcello
    Es sind ja keine Kommen­tare, sondern poli­ti­sche Ergüsse. Bisher sind davon alle frei­ge­schal­tet worden. Aller­dings denke ich, dass es jetzt auch reicht.

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