Micha

[10. Juni 2022]   Als wir uns getrof­fen haben, hast Du bei „Moabit hilft“ gehol­fen. Schon am nächs­ten Tag bist Du bei mir einge­zo­gen. Es waren fünf schöne Jahre, die dann folg­ten, auch wenn sie manch­mal stres­sig waren. Aber Du hast Sonne in mein Leben gebracht, plötz­lich machte es wieder rich­tig Spaß.
Und Du hast Dein Leben selbst in die Hand genom­men. Wurdest Rettungs­sa­ni­tä­ter bei den Malte­sern, als Helis­pot­ter lern­test Du etli­che Pilo­ten und Feuer­wehr­leute kennen, und als Erst­hel­fer hast Du mehre­ren Menschen sogar das Leben geret­tet.

Schon als Kind hattest Du diesen blöden Tumor am Kopf, gutar­tig zum Glück, das Schlimmste war wohl das Gehän­sel Deiner Mitschü­ler. Du woll­test ihn auch später nicht entfer­nen lassen, weil das Risiko zu groß war.
Dann plötz­lich vor einein­halb Jahren, wurde er bösar­tig und wuchs immer weiter. Aber Du hast weiter­ge­macht, bist sogar noch zu Rettungs­ein­sät­zen gegan­gen, als klar war, dass auch Du nicht mehr lange leben wirst.

Deine Fröh­lich­keit hast Du verlo­ren, dann wurde es immer schlim­mer und heute nun bist Du gegan­gen, mit nur 26 Jahren. Ich bin froh, dass ich Dich noch­mal sehen durfte. Du wirst bei vielen Menschen eine tiefe Wunde hinter­las­sen. Aber ich denke voll Liebe und Zärt­lich­keit an Dich zurück, mein lieber Micha. Ich bin dank­bar, dass wir Freunde sein konn­ten.

Es gibt eine kleine Erin­ne­rungs­web­site für Micha

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