Eine Reise durch die Ackerstraße

Die Reise beginnt vor über zwei­ein­halb Jahr­hun­der­ten, etwa um 1740. Zu diesem Zeit­punkt verlief die nörd­li­che Stadt­mauer um Berlin etwa dort, wo sich heute die Torstraße befin­det. Und die heißt auch deswe­gen so, weil sie damals bereits als Thor­straße das Orani­en­bur­ger, Hambur­ger, Rosen­tha­ler, Schön­hau­ser und Prenz­lauer Tor mitein­an­der verband. Dies war aber nicht mehr die “rich­tige” Stadt­mauer, die unter dem Großen Kurfürs­ten als Befes­ti­gung der Stadt ange­legt worden war, denn diese befand sich einige Meter weiter südlich, hinter der Lini­en­straße.
Der Alte Fritz gab 1751 den Auftrag, nörd­lich des Rosen­tha­ler Thors ein Vier­tel anzu­le­gen, vier Reihen mit jeweils 15 einge­schos­si­gen Häusern. Dort soll­ten die zahl­rei­chen Hand­wer­ker gebracht werden, die als Saison­ar­bei­ter in den Sommer­mo­na­ten am Aufbau der Stadt arbei­ten, jedoch im Winter ihr verdien­tes Geld im fernen Sach­sen ausga­ben. Und damit dem preu­ßi­schen Staats­sä­ckel entzo­gen. Um sie zu halten, wurde also die Kolo­nie Neu-Voigt­land erbaut und mit ihr die Acker­straße. Noch heute nennen Bewoh­ner das Vier­tel “Vogt­land”. Heute verläuft die Acker­straße von der Torstraße in Mitte, über­quert Inva­li­den- und Bernauer Straße und endet an der Schwind­sucht­brü­che, schon mitten im Wedding.

Im Sommer 1997 erschien das Buch “Eine Reise durch die Acker­straße”, und schon sechs Wochen später waren alle 1.000 Exem­plare vergrif­fen. Die Buch­hand­lung Starick druckte dann auf eigene Kosten noch mal ein paar hundert Exem­plare nach, die jedoch auch längst wieder vergrif­fen sind. Eine weitere Auflage wird es nicht mehr geben. Als Ersatz dafür steht nun endlich wieder der Text zur Acker­straße noch­mal hier in Berlin Street.

Und nun noch einige weise Worte des Pfar­rer Kuntze (zu Lebzei­ten vor 150 Jahren für die Seelen der Acker­straße zustän­dig):
“Ein Rück­blick auf diesen langen Zeit­raum und auf die Verän­de­run­gen, die da gesche­hen sind, kann nur segens­reich sein; beson­ders wenn, wie in dem vorlie­gen­den Falle, die Liebe, Sorge und Frei­ge­big­keit des Fürs­ten gegen seine Untertha­nen und die gnaden­rei­che Hand Gottes dabei so recht sicht­bar vor Augen treten. Mögen denn auch dadurch neue Liebe zu dem ange­stamm­ten Herr­scher­hause und innige Dank­bar­keit gegen Gott in aller Herzen erweckt werden.”
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

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