“Schlagt sie tot!”

… oder wie soll man die Bilder verste­hen? Tausend Verletzte, je zur Hälfte Poli­zis­ten und Demons­tran­ten: Gewalt­tä­ter werfen Steine aus kurzer Entfer­nung auf einen unbe­helm­ten Beam­ten, ein Poli­zei­wa­gen mit Insas­sen wird massiv mit Knüp­peln und Stei­nen bombar­diert, fünf Poli­zis­ten prügeln auf einen am Boden liegen­den Menschen ein, ein Beam­ter hat einen offe­nen Ober­arm­bruch usw.

“Schlagt sie tot!” hört man in einer Film­auf­nah­men aus den Reihen der Auto­no­men. Die Randale auf der Anti-G8-Demo gestern in Rostock zeigen vor allem eines: Die Auto­no­men wollen nicht demons­trie­ren, sondern miss­brau­chen die Massen der Protes­tie­ren­den für ihren Klas­sen­kampf als troja­ni­sches Pferd. Und so mancher Poli­zist fällt in die Gewalt­or­gie mit ein und weiß nicht, wann Schluss sein muss.

Wenn sich selbst die Demo-Veran­stal­ter von den Randa­lie­rern distan­zie­ren, dann kommt das Argu­ment nicht mehr zum Zuge, dass die Krawalle nur eine Reak­tion auf die Poli­zei­ge­walt sind. Offen­bar ist das Gegen­teil der Fall: Am Ende der Groß­demo began­nen Auto­nome massiv mit der Zerstö­rung von Autos, Tele­fon­zel­len, rissen Bürger­steige auf und bewar­fen sogar Feuer­wehr­wa­gen mit Stei­nen. Auch mehrere Demons­tran­ten, die beschwich­ti­gen woll­ten, wurden vom Stein­ha­gel verletzt.

Die Auto­no­men sind damit mora­lisch endgül­tig im Abseits. Sie diskre­di­tie­ren den Protest gegen den G8-Gipfel, sie nehmen die bloße Anwe­sen­heit der Poli­zei als Vorwand zum Randa­lie­ren und stel­len sich damit auf eine Linie mit Hooli­gans. Die Gewalt­geil­heit, die man ansons­ten nur von Neona­zis kennt, sucht sich jede Gele­gen­heit zur Befrie­di­gung, leiden müssen darun­ter dieje­ni­gen, deren poli­ti­scher Protest gegen die Globa­li­sie­rungs­po­li­tik verhin­dert wird. Man wundert sich schon gar nicht mehr, dass die Auto­no­men mit den glei­chen Metho­den und Argu­men­ten auftre­ten, wie die NPD.

Für eine bessere Welt? Lach­haft! Diese Menschen­ver­ach­tung, dieses selbst­ver­ständ­li­che Verlet­zen von Perso­nen ist mit keiner­lei Argu­men­ten zu recht­fer­ti­gen. Man kann nur hoffen, dass diese Leute niemals an die Macht kommen.

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