Neuer Absehskandal

Nach all den Enthül­lun­gen der vergan­ge­nen Jahre wundert es nieman­den mehr, wenn immer noch weitere Machen­schaf­ten der Geheim­dienste aufge­deckt werden. NSA, NSU, USA, man verliert ja völlig den Über­blick. Manche haben auch das “Vertrauen in den Rechts­staat” verlo­ren, zu denen ich aller­dings nicht gehöre. Diesen Prozess habe ich schon seit den 1980er Jahren hinter mir.
Trotz all der bekannt gewor­de­nen Skan­dale ist es bemer­kens­wert, dass es immer noch Enthül­lun­gen gibt, die einen aus den Latschen hauen. Und das, obwohl man doch den CIA schon vorher nicht als Hort der Rechts­staat­lich­keit oder des Daten­schut­zes betrach­tete.

Die Fakten: Einer unab­hän­gi­gen Unter­su­chungs­kom­mis­sion ist es gelun­gen, einen weite­ren Abhör­skan­dal aufzu­de­cken. Besser, einen Abseh­skan­dal, denn hier­bei geht es nicht nur um das gespro­chene Wort oder aufge­ru­fene Websei­ten — sondern um eine millio­nen­fa­che opti­sche Ausspä­hung, allein in Deutsch­land, und das täglich fast rund um die Uhr.

Wer Kontakt­lin­sen trägt, kennt die Firma Bausch & Lomb. Es ist eine US-ameri­ka­ni­sche Firma, die ihren deut­schen Sitz in Berlin-Span­dau hat, nicht weiter entfernt von der ehema­li­gen Kaserne der briti­schen Alli­ier­ten-Armee. Hier war jahre­zehn­te­lang auch der engli­sche Geheim­dienst statio­niert.

Bausch & Lomb stellt haupt­säch­lich Pfle­ge­mit­tel für Kontakt­lin­sen her. Dies ist aber nur eine Tarn­iden­ti­tät! Denn was viele nicht wissen: Sie vertrei­ben auch selber Linsen und da wird es proble­ma­tisch. Wenn man nämlich mal genauer hinschaut und das gerade bei Geheim­dienst­lern beliebte Spiel “Wech­sel den Buch­sta­ben” mitspielt, offen­bart sich der ganze Skan­dal: Aus “Bausch & Lomb” wird “Lausch & Bomb” und dass diese Bezeich­nung besser als jede andere für den CIA spricht, wird jedem einleuch­ten.

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Dafür, dass dies nicht nur eine abwe­gige Theo­rie ist, spricht auch, dass die Firma in keiner­lei offi­zi­el­len Unter­la­gen des US-Geheim­diens­tes auftaucht. Natür­lich nicht, denn Tarn­fir­men werden ja nicht öffent­lich gemacht.
Bisher ist nicht bekannt, wie die CIA die millio­nen­fach verkauf­ten Kontakt­lin­sen mit ihren Kame­ras bestückt und damit in unzäh­lige Wohnun­gen und Arbeits­stät­ten blickt. Dass sie es tut, davon kann man jedoch getrost ausge­hen.
Die inves­ti­ga­tive Website Berlin Street bleibt am Ball!

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Vorsicht, Terrorist!

Mitt­ler­weile habe ich den Eindruck, als wären wir alles Terro­ris­ten. Zumin­dest poten­zi­elle. Aber doch eigent­lich schon welche. Da ich wöchent­lich mindes­tens einmal einen Fahr­gast­auf­trag zum Bundes­in­nen­mi­nis­te­rium habe, sollte ich viel­leicht bei nächs­ten Mal gleich eine […]

3 Kommentare

  1. Das hab ich doch vor ein paar Jahren schon mal gele­sen hier bei Dir :)
    Ansons­ten fange ich gerade an, mich an das neue Design mit den zufäl­lig präsen­tier­ten älte­ren Arti­keln zu gewöh­nen. » Das Kroko­dil-Buch von Klaus Kordon werde ich mir wohl besor­gen.
    Ich hätte da auch einen Lese­tipp:
    Bluts­brü­der von Ernst Haff­ner, als Aufbau TB für 9,99 €
    http://www.aufbau-verlag.de/index.php/blutsbruder.html
    Beim lesen musste ich gele­gent­lich an deine hier im Blog geschil­der­ten Erleb­nisse aus der Haus­be­set­zer­zeit denken, wenn­gleich die Probleme in den zwan­zi­ger Jahren wesent­lich exis­ten­zi­el­ler waren.

  2. Stimmt. Manch­mal bin ich zu faul zum Schrei­ben und ziehe einen alten Arti­kel hoch.

    Ja, Bluts­brü­der ist ein klasse Buch!

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