Am Morgen des 20. September 2005 starb Simon Wiesenthal im Alter von 96 Jahren in seiner Wiener Wohnung. Der von den Medien als “Nazi-Jäger” bezeichnete Wiesenthal überlebte während der Nazizeit zwölf Konzentrationslager und verlor seine gesamte Familie im Holocaust.
Mit seiner Arbeit hat Wiesenthal dazu beigetragen mehr als 1.100 mutmaßliche Nazi-Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, auch wenn nicht alle zu Verurteilungen geführt haben. Sein größter Fang war der “Endlöser” Adolf Eichmann, der den Massenmord an den Juden organisiert hat. Eichmann wurde 1961 in Argentinien aufgespürt und dann in Israel zum Tode verurteilt. Auch der Kommandant des KZs Treblinka, Franz Spangl, wurde von ihm 1967 in Brasilien aufgespürt. 1963 fand er auch Karl Silberbauer, der Anne Frank in Amsterdam verhaftet hatte.
Wiesenthals Motto war “Recht, nicht Rache”. Sein wohl wichtigstes Vermächtnis ist das 1977 in Los Angeles gegründete Simon Wiesenthal Center mit zahlreichen Außenstellen, das sich nicht nur mit der Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechern beschäftigt, sondern auch an den Holocaust erinnert und gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Antisemitismus bekämpft.
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