Soldaten (Die Mahnung an der Wand)

Jedes Land schwört seine Söhne auf das Feld der Ehre ein
mit Gewehr und Helm und stol­zer Uniform.
Und im Wort­schatz des Solda­ten fehlt des laut­ge­sproch­nes “Nein”,
denn dies Wort entspricht nicht kämp­fe­ri­scher Norm.

Einer starb für Adolf Hitler und für’s Deut­sche Vater­land,
und Amerika ließ ster­ben in Viet­nam.
Der den Namen Stalins hauchte, blieb bis heute unbe­kannt.
Alle star­ben sie für irgend­ein Programm.

Einer focht im Namen Christi, einer kämpft für Moham­med
und Parole wird Ersatz für den Verstand.
Einer tötet für Ideen, die er selber nicht versteht.
Ist er blind? Sieht er die Schrift nicht an der Wand?

An dem Denk­mal für die Helden hat kein Toter je geweint,
ein gefal­le­ner Soldat kennt keinen Sieg.
Ob sie schwarz, gelb, rot, ob Weiße, hat sie eines doch geeint:
Jeder starb für seine Mäch­ti­gen im Krieg.

Ein Soldat ist auch ein Vater, jemand’s Sohn und jemand’s Mann,
liebt die Mutter, liebt die Frau und liebt sein Kind.
Es ist Wahn­sinn, dass ein Lieben­der auch Menschen töten kann,
die genauso wie er selber liebend sind.

Wenn Solda­ten sich verbrü­dern durch ein tausend­fa­ches “Nein“
und sie reichen über’n Graben sich die Hand,
kann das Leben auf der Erde endlich menschen­freund­lich sein,
und es braucht nicht mehr die Mahnung an der Wand.

Bettina Wegner

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