Die Kinder in der Straße waren alle im Turn- und Sportverein “Fichte”. Und da wurden wir eben irgendwie mitgerissen, also wir traten dann eben auch alle in den Turn- und Sportverein ein. Und da gingen wir als Kinder dann auch einmal in der Woche zumindest turnen, die Jungen hatten sogar zweimal turnen, wir hatten wohl nur einmal. In der Siemensstraße, da war unsere Turnhalle, und die Jungen hatten in der Stephanstraße ganz oben, Nr. 1, diese Schule, da sind die turnen gegangen.
Und da sind wir auch zu Sportfesten mitgegangen und, ach alles mögliche, wir haben demonstriert für, für… Ich kann mich noch erinnern, so, 1921 oder 1922, sind wir gezogen, als Kinder noch, bis zum Schlossplatz. Ja, wofür haben wir eigentlich demonstriert? Ich weiß gar nicht mehr, für mehr Sportplätze oder mehr … irgendwas, sind wir da hingezogen.
Da bin ich gewesen bis 1925, dann wurde “Fichte” ja vollkommen, vorher war das ja gemeinsamer Arbeitersportbund, aber dann wurde es ja ganz kommunistisch nachher, der “Fichte”. Und dann bin ich nachher nicht mehr gegangen. Ich bin nur solange ich in die Kinderabteilung ging, dahin gegangen, und dann nachher nicht mehr. Nachher war ich noch zeitweise im “Sportverein Moabit”, das war ein zweiter Arbeitersportverein in Moabit, der aber keine Kinderabteilung hatte, sondern nur Erwachsene, hatte dann Leichtathletik und Handball, Hockey und Turnen. Eine gute Turnerabteilung, da waren eine Menge, die gut turnten da, eine gute Turnriege und da bin ich bis 1933 noch drin gewesen.
Hildegard Schönrock: Wir kamen gerade so hin
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